Rettungskarte

 

Aufgrund der rasanten Entwicklung der Automobilindustrie im Bereich Sicherheit, werden die Probleme für die Feuerwehr immer größer an verunfallte Personen heran zu kommen. Die stabileren Karosserien sowie die immer mehr werdenden Sicherheitseinrichtungen wie z.B. Airbags, Seitenairbags stellen die Feuerwehr vor massive Probleme.

 

Je schneller die Bergung, desto höher die Überlebenschancen. Nach Einschätzung der ADAC-Unfallforschung könnte die Zahl der Verkehrstoten in Europa um bis zu 2500 Personen pro Jahr reduziert werden, wenn jedes Auto eine Rettungskarte an Bord hätte. Und es wäre sehr einfach: Denn die Karte können Sie kostenlos beim ADAC herunterladen. Auf der Rettungskarte sind Informationen zusammengefasst, die den Feuerwehren bei einem Unfallauto zeigen, wo beispielsweise Karosserieversteifungen den Einsatz einer Rettungsschere unmöglich machen können. Auch Airbaggeneratoren dürfen beim Aufschneiden des Autowracks nicht aktiviert werden.

 

Mit der Rettungskarte als Orientierungshilfe können Eingeklemmte und verletzte Insassen schneller geborgen werden. Die Rettungskarte wird immer wichtiger, da moderne Autos insbesondere im Bereich der Fahrgastzelle immer robuster werden. Dies ist zum Schutz bei einem Crash notwendig, kann aber die Rettung nach einem Unfall verzögern,  wenn wertvolle Zeit für die Suche nach geeigneten Stellen zum Aufschneiden des Wracks verstreicht.

 

Der ADAC hat ermittelt, dass bei Fahrzeugen der Baujahre 2005 bis 2007 nur 20 Prozent der Bergeaktionen in weniger als 50 Minuten erfolgreich abgeschlossen sind. Bei Pkw der Baujahre 1990 bis 1992 gab es noch doppelt so viele Fälle mit Rettungszeiten unter 50 Minuten. Wenn Schwerverletzte in den ersten 60 Minuten nach dem Unfall – der sogenannten „Goldenen Stunde“ – ins Krankenhaus eingeliefert werden, erhöhen sich deren Überlebenschancen enorm.

 

Zusätzlich zur Rettungskarte empfiehlt der Club den ADAC-Aufkleber, der auf der Windschutzscheibe darauf hinweist, dass sich eine Rettungskarte im Inneren des Autos befindet. In den Geschäftsstellen des ADAC bekommt man den Aufkleber kostenlos. Inzwischen bieten über 90 Prozent der Automobilhersteller die Rettungskarte für ihre Modelle an. Aber auch Unternehmen unterstützen den Club bei seinem Engagement. So werden jetzt beispielsweise beim Energiedienstleister RWE rund 8.000 Dienstfahrzeuge mit Rettungskarten und Hinweisaufkleber ausgerüstet und alle 40.000 Mitarbeitern können die Rettungskarten im Büro farbig ausdrucken, um sie im Privatfahrzeug zu platzieren. Shell hat 500 Fahrzeuge mit Karte und Aufkleber bestückt. Insgesamt wurden in den ersten sieben Monaten der Aktion schon über eine halbe Million Rettungskarten und Hinweisaufkleber für die Windschutzscheibe ausgegeben.

 

Diese kann man sich für seinen Autotyp farbig ausdrucken und hinter die Sonnenblende auf der Fahrerseite stecken. Wichtig für die Feuerwehr ist, dass wenn eine solche Karte vorhanden ist, sie sich auch an dem vereinbarten Platz befindet und nicht an einem individuellen Ort wie z.B. im Handschuhfach. Da es momentan noch keinen einheitlichen Aufkleber zur Markierung der Rettungskarten gibt, schlagen wir vor diese in einen roten Umschlag zu packen und sie hinter die Sonnenschutzblende auf der Fahrerseite zu klemmen.

 

Weitere Informationen des ADAC:

ADAC will Rettungskarte in Neufahrzeugen

 

München – Der ADAC fordert alle Autohersteller auf, ihre Neufahrzeuge ab sofort mit einer Rettungskarte ausstatten. Auf dieser finden die Rettungskräfte die notwendigen Informationen, um nach einem schweren Unfall das Fahrzeug aufzuschneiden und die Insassen schnellstmöglich schonend retten zu können.

 

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer unterstützt die Rettungskarte und will es künftig auch den Feuerwehren ermöglichen, direkt auf Fahrzeugdaten des Kraftfahrtbundesamts zugreifen zu können. Diese konnten bisher nur von der Polizei abgefragt werden. „Ich habe eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Fahrzeug-Zulassungsverordnung auf den Weg gebracht“, so Ramsauer gegenüber der ADAC Motorwelt. „Die Feuerwehr soll einen direkten Draht nach Flensburg und Zugriff auf das zentrale Fahrzeugregister erhalten. Die Rettungskräfte können dadurch schnell das richtige Datenblatt zu Hilfe nehmen. Damit verhindern wir lebensgefährliche Verzögerungen bei der Rettung der Verletzten.“

 

Für die überwiegende Mehrzahl der gängigen Modelle findet man die Rettungskarte im Internet. Der ADAC empfiehlt, sich die Daten herunterzuladen, auszudrucken und hinter die Fahrersonnenblende des eigenen Autos zu stecken. Auf der Rettungskarte sind Informationen zusammengefasst, die den Rettungskräften zeigen, wo beispielsweise Karosserieversteifungen den Einsatz einer Rettungsschere unmöglich machen können. Der ADAC fordert außerdem die Feuerwehren auf, ihre technischen Ausstattungen (Rettungsscheren etc.) zu überprüfen und gegebenenfalls auf den neuesten Stand zu bringen.

 

Die Rettungskarten können Sie sich unter folgenden Links herunterladen:

 

https://www.rettungskarten.eu/

oder

https://www.motor-talk.de/rettungskarte

 

 (Text und Foto: ADAC und Motor-Talk)

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